Ein Jahr Vorbereitung für ein großes Ziel
Mehr als 40 hoch motivierte Karatekas unterzogen sich seit dem Frühjahr 2014 einer speziellen Shotokan Danvorbereitung für Jukuren mit vier Pflichtterminen in Stuttgart und Ravensburg.
Jukuren ist japanisch und bedeutet die „Erfahrenen“, in Japan eine Bezeichnung für höhere Dan Träger. In Deutschland werden damit im allgemeinen ältere Karateka bezeichnet.
Ganz oben steht der Gesundheitsaspekt mit verstärkter Rücksicht auf den Körper, d.h. mehr Dehnungen und sanftere Übungen in jeder Form. Auch die Durchführung der Techniken erfolgt „etwas“ lockerer mit besonderem Augenmerk auf eine korrekte Ausführung und richtige Atmung.
Trotzdem, oder gerade deswegen mussten die Teilnehmer alle Techniken und Fertigkeiten beherrschen, welche die Voraussetzung für die Erlangung eines Dan-Grades sind. Gerade hier zeigte sich dann ganz klar eine der Stärken der Jukuren, nämlich die hohe Bereitschaft, auf die vermeintlich kleinen, aber wichtigen Details einzugehen.
Für 21 der über 40 Teilnehmer dieses Lehrgangs sollte sich bei der Prüfung am 30. November 2014 herausstellen, ob sich die lange gründliche Vorbereitung gelohnt hat.
Trotz vieler Jahrzehnte Karatepraxis waren an diesem Tag alle Kandidaten sichtlich nervös. Denn den am Anfang des Lehrgangs von Einigen vielleicht erwarteten „Leistungsbonus“ gab es bei dieser Prüfung nicht. Im Gegenteil, die Anforderungen der Prüfer an die Prüflinge waren hoch.
In der Prüfung unter der Leitung von
– Dr. Dietmar Wagner (5. Dan, KVBW-Stilrichtungsreferent Shotokan und A-Prüfer),
– Roman Kalbacher (5. Dan und A-Prüfer) und
– Wolfgang Wacker (5. Dan, KVBW- Prüferreferent Shotokan)
lagen die Schwerpunkte auf den technischen Grundlagen, von der korrekten Stellung beim Kihon (Grundschule), über die Kata (imaginärer Kampf) mit entsprechendem Bunkai (Anwendungen der Katatechniken) und den verschiedenen Kumiteformen (Kampf mit Gegner).
Die gute Vorbereitung hat sich gelohnt, denn alle Prüflinge zeigten in der vierstündigen und schweißtreibenden Prüfung ein gutes bis sehr gutes Niveau. Und am Ende ging auch für Uwe Seling ein längst verloren geglaubter Jugendtraum in Erfüllung, der schwarze Gürtel in Shotokan Karate.