SC Eching Karate bietet ein umfangreiches Onlinetraining
In Fukuoka in Japan ist es 18 Uhr, in Indien ist es halb vier Uhr nachmittags und in Mailand ist es 11 Uhr vormittags: Drei unterschiedliche Ortszeiten und doch derselbe Startzeitpunkt für ein großes internationales Onlinetraining im Karate. Mit dabei sind an diesem Sonntag Mitte November auch die Karateka in Eching, jeder für sich zuhause vor dem Computer. Über eine Videokonferenz sind sie mit anderen japanischen, italienischen und deutschen Teilnehmern verbunden. Den Lehrgang leiten der ehemalige japanische Nationaltrainer Seiji Nishimura und der italienische Nationaltrainer Silvio Campari, die Übersetzung übernimmt der indische Trainer David Arambhan.
„Normalerweise besucht uns Seiji Nishimura einmal im Jahr in Eching“, erzählt Dr. Dietmar Wagner, zweiter Vorsitzender des Echinger Karatevereins. Dies sei wegen Covid-19 dieses Jahr nicht möglich gewesen. „Da dachten wir, wir sind doch alte Bekannte, dann sehen wir uns eben online im Training.“ Susanne Haro, Kassierin beim SC Eching Karate, erklärt, dass der Verein all seinen Mitgliedern die Teilnahmegebühr an dem Onlineevent geschenkt habe. Dieses Jahr sei keine Nikolaus- oder Weihnachtsfeier möglich, da sei diese Geste ein gutes Zeichen für die sportliche Gemeinschaft. So kommt es, dass die Echinger zwar nicht mehr zusammen in der Halle trainieren können, dafür aber über das Internet mit Karateka weltweit die Faszination ihres Sports erleben.
Für die Mitglieder ist dieser Tag ein Highlight, aber der Verein bietet noch viel mehr. Als Mitte Oktober die Turnhallen in Eching wegen der hohen Infektionszahlen gesperrt wurden, wurde das Training sofort auf den Onlinemodus umgestellt. Kindertrainer Tobias Scheuermann hat dies in Hand genommen und einen digitalen Übungsraum eingerichtet. Sein Ziel sei, so sagt er mit einem Lachen, „dass alle wenigstens zwei Meter weit vom Sofa runterkommen und sich bewegen.“ Auf der Homepage finden die Mitglieder den passenden Link und können so zweimal pro Woche für eine Stunde Karate in einer Videokonferenz trainieren, Erwachsene wie Kinder.
Dabei stimmen die Trainer die Übungen so ab, dass sie in einem Radius von nur etwa eineinhalb Metern stattfinden können. „Nicht jeder hat viel Platz, aber im Karate geben uns die vielen Techniken auch gute Möglichkeiten auf engstem Raum“, erläutert Scheuermann. Die Teilnehmer schalten meist ihre eigene Kamera an, so dass sie von den anderen gesehen werden können. In Zeiten von Lockdown und Kontakteinschränkungen hat das Training eine wichtige menschliche Komponente. „Man will sich eben auch einmal sehen und miteinander reden, ganz wie im realen Training vor Ort“, sagt eine Teilnehmerin.
Das internationale Training endet daher wie jedes Onlinetraining beim SC Eching Karate: Alle winken in die Kamera – mit einem breiten Lächeln.
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